Dank Lösungsfokus handlungsfähig bleiben – auch in Zeiten des Corona-Virus

In der jetzigen Zeit der Corona-Krise besteht nicht nur die Gefahr, sich mit dem Virus zu infizieren sondern auch, dass Angst und Sorge anstecken und handlungsunfähig machen. Gestern habe ich zuviel Zeit mit dem Nachrichten-Ticker verbracht und quasi «live» mitverfolgt, wie Grenzen zugehen, Bergbahnen still stehen, Beizen dicht machen usw. Heute gibt es zum Glück schon wieder mehr Lichtblicke in der Presse on- und offline über eine Welle beispielloser Solidarität und Hilfe, die sich ausbreitet.

 

Wichtig ist, dass wir die gegenwärtige Situation ernst nehmen, die Anweisungen des Bundesamtes für Gesundheit befolgen und uns damit solidarisch v.a. mit den Hochrisikogruppen und allen anderen zeigen. UND, dass wir gut zu uns SELBST UND ANDEREN schauen um handlungsfähig und hoffentlich auch gesund zu bleiben.

 

Panik ist sicher nicht das Richtige. Was ist dann also das Richtige? DAS Richtige kenne ich ebenso wenig wie Sie. Gerne stelle ich Ihnen jedoch ein Instrument vor, das in der jetzigen Situation helfen kann, handlungsfähig zu bleiben: die «gewünschte Zukunft».

 

Stellen Sie sich – alleine, im Unternehmen, im Spital, in der Abteilung, im Verein, in der Gemeinde, in der Schule, in der Familie usw. – vor, dass Sie die Corona-Krise überwunden haben und dass Sie irgendwie sogar gestärkt daraus hervorgegangen sind. Versetzen Sie sich dazu gedanklich in ein Datum in der Zukunft – vielleicht der 1. August 2020 (das genaue Datum ist nicht wichtig und die Diskussion darüber sollte jetzt auch nicht vom Sinn der Übung ablenken).

 

Sie sind froh und dankbar, «es geschafft» zu haben und nehmen sich die Zeit zu reflektieren:

 

  • Wie haben Sie das geschafft?
  • Was sehen Sie sich jetzt tun? (konkret beobachtbares Verhalten)
  • Was war hilfreich auf dem Weg dorthin?
  • Welche Meilensteine und kleinen Schritte haben Sie genommen?
  • Welche Stärken, Fähigkeiten sind zum Einsatz gekommen?
  • Wie haben Sie es geschafft, gut zu sich und zu anderen zu schauen?
  • Was sagen Ihre Mitarbeitenden, Ihre Kunden, die Mitglieder, andere wichtige Interessengruppen?

 

Es geht bei dieser Übung, die Sie übrigens sehr kreativ als «kitchen-table-conversation» mit einem Flipchart und Farbstiften auf einem Tisch machen können (d.h. jeder zeichnet, schreibt und gestaltet mit) NICHT darum, das jetzige Problem zu analysieren. Keine Ist Analyse, Soll-Analyse, Lücken-Analyse. Die Übung lädt vielmehr dazu ein, losgelöst vom Problem und aus dem Blickwinkel «Es ist gelöst, wir haben es geschafft» dankbar zurückzuschauen. So als ob Sie bei einer Bergtour vom Gipfel aus ins Tal blicken und sich dankbar bewusst machen, was Ihnen geholfen hat, den Gipfel zu erklimmen. Hilfreich ist es, bei der Übung immer gegenseitig dran zu erinnern «es ist geschafft, wir haben es erreicht, wir sind schon auf dem Gipfel» anstatt sich mit «ja, aber», «das geht doch nicht, weil» gegenseitig zu blockieren. Bauen Sie statt dessen lieber mit «ja, und….» auf den kreativen und unkonventionellen Beiträgen der anderen auf. Wenn Sie die Übung aufgrund von home-office nicht LIVE machen können, bin ich sehr gespannt auf Ihre kreativen online-Lösungsideen.

 

Mit dieser Übung habe ich mit zahlreichen Teams in vielen Unternehmen und Organisationen sehr gute Erfahrungen gemacht. Der kreative Blick aus der «gewünschten Zukunft» kann helfen, Hoffnung zu stärken und handlungsfähig zu bleiben.

 

Als nächstes kommt es dann darauf an, bereits Funktionierendes bzw. noch Funktionierendes zu stärken. Ich wünsche Ihnen, dass Sie handlungsfähig und gesund bleiben.